Ermutigung > 03/2001
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Geborgen in Gott, egal was passiert!

(von Stefan Wittmann)

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Jesus in Joh.16,33; üLU)

Fassungslos stehen wir an diesem Morgen (dem 12. September 2001) einem Grauen gegenüber, das unsere Vorstellungskraft zu sprengen scheint. Terroristen entführten große Linienflugzeuge und stürzten sie mitsamt den Passagieren an Bord in Wolkenkratzer und Regierungsgebäude in den USA. Entsetzen hat die Welt befallen, die seit gestern nie mehr dieselbe sein wird. Die Menschen stöhnen auf, ihrer Sicherheit beraubt und sie wissen nicht, wo sie wieder Sicherheit und Geborgenheit finden können.

Wieder einmal können wir erkennen, wie sehr Gott die Wahrheit sprach, als er sagte, daß alles Sinnen und alle Gedanken  des menschlichen Herzens von Jugend an böse ist (1.Mo.6,5). Wir haben diese Tatsache nur zu gern verdrängt, durch Gesetze und Appelle an die Vernunft einzugrenzen versucht, aber sie bricht immer wieder durch. Denn nur durch Jesus kann eine echte Umwandlung des Menschen stattfinden (2.Kor.5,7).

Doch was bleibt uns? In ständiger Angst unser Leben zu verbringen? Nein! Ich glaube an Gottes Schutz, Schutz auch in allen Katastrophen dieses Lebens. Wer dies allerdings nur auf die äußere Unversehrtheit des Lebens beschränkt, der hat Gottes Absichten bislang nicht verstanden. Denn Gottes Pläne und Angebote gehen weit darüber hinaus. Es ist nicht das Entscheidende, ob wir unser Leben hier auf Erden retten können. Sondern: 

„Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“ (Röm.14,8; SCH)

Unsere Geborgenheit in Gott gründet sich darauf, daß wir dem Herrn gehören - sowohl im Leben als auch im Tod. Denn mit dem Tod ist es nicht vorbei. Für den, der sich von Jesus retten ließ, geht das Leben weiter in der Gegenwart Gottes, in seinem himmlischen Reich. Was uns auch geschehen mag, nie fallen wir aus der Hand Gottes heraus. Er wird immer bei uns sein und wir mit ihm!

„Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!“ (Röm.8,38f; SCH)

Wer dieses glaubt, wird den allen Verstand übersteigenden Frieden Gottes erleben (Phil.4,7) und kann zu Gott sagen:

„Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefaßt.
Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf.
Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.
Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.“ (Ps.73,23-26; ELB)

Doch gleichzeitig können uns diese Geschehnisse als Mahnung dienen, unser Leben mit Gott in Ordnung zu bringen. Denn wer kann schon sagen, was der morgige Tag bringen wird. Wieviel Zeit uns noch bleibt, um zu Gott zu kommen, um Jesu Opfer anzunehmen? Wenn wir gestorben sind, ist es zu spät. Endgültig. Kehren wir um, solange wir die Zeit dazu haben! „Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.“ (Ps.90,12; üLU)

Auch den Opfern und Angehörigen kann und will Gott helfen. Laßt uns für sie beten, daß Gott selbst sie mit seinem Trost und seiner Liebe berührt und ihnen hilft, mit dem Schrecklichem fertig zu werden. Die Menschen, die als gläubige Christen gestorben sind, sind beim Herrn im Himmel (1.Thess.5,13). Und bei allen übrigen Opfern wissen wir uns mit Gott in dem Wunsch vereint, daß sie doch noch - in der letzten Minute - zum Glauben an Jesus gefunden haben (2.Petr.3,9). 

„Lieber Vater im Himmel,
wir kommen vor dich heute voller Entsetzen über das, was gestern geschehen ist. So oft haben wir verdrängt, was du über die Schlechtigkeit der Menschen gesagt hast. Doch heute erkennen wir, es ist wahr. Herr, erbarme dich über uns und hilf du uns.
Wir bitten dich für alle Opfer. Hilf und lenke die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit, daß sie alle noch Lebenden sicher bergen können. Heile die Überlebenden und sei bei den Ärzten und Schwestern, so daß sie ihre Patienten bestmöglich versorgen können.
Tröste du die Angehörigen. Laß sie durch deinen Heiligen Geist deine Liebe und deinen übernatürlichen Trost erfahren.
Herr, segne alle Helfer vor Ort. Gib ihnen die Kraft, die sie brauchen und schenke ihnen Gelingen bei ihrer schweren Aufgabe. Wir danken dir für alle Rettungskräfte vor Ort, die bereit waren und sind, für ihre Mitmenschen ihr Leben zu riskieren.
Herr, wir brauchen dich. Offenbare uns mehr von deiner Güte, Treue und Liebe, damit diese Ereignisse ihren Schrecken in unserem Leben verlieren. Wir wollen nicht vergessen, daß wir in dir die Geborgenheit finden können, die wir brauchen. Daß letzten Endes nur du uns den Frieden und die Sicherheit schenken kannst, die wir brauchen. Denn egal, was auch geschieht, wir dürfen uns sicher wissen in deinen Armen. Ob wir nun sterben oder leben, wir werden immer bei dir sein.
Lieber Vater, wir danken dir für deine große Liebe zu uns, daß du deinen Sohn für uns gab und wir durch seinen Tod und Auferstehung gerettet und für immer bei dir sein dürfen. Danke, daß uns nichts aus deiner Hand reißen kann. Amen.“


Verwendete Bibelübersetzungen: 
ELB (rev. Elberfelder Bibel);  SCH (Schlachterbibel 1951);  üLU (überarbeitete Lutherbibel 1912); MüNT (Münchener Neues Testament);  uELB (unrev. Elberfelder Bibel)

© 2001 by Stefan Wittmann ("Bibel und Ermutigung" - http://www.BibelundErmutigung.de)
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